Was ist Pms?
Viele Frauen fragen sich, ob sie davon betroffen sind. Wir sagen Ihnen, wie sich das prämenstruelle Syndrom äußert und was Sie dagegen tun können.
Was ist PMS: An den Tagen vor der Menstruation leiden viele Frauen an diversen körperlichen und psychischen Beschwerden. Früher häufig als Scheinkrankheit wehleidiger Frauen abgetan, ist PMS seit dem Jahr 2000 als eigenständiges Krankheitsbild definiert und anerkannt. Schätzungsweise 20 bis 40 Prozent aller Frauen sind davon betroffen.
Was genau ist PMS?
PMS umfasst einen ganzen Komplex von Beschwerden, die sich etwa sieben bis zehn Tage vor der Menstruation einstellen, zunehmend schlimmer werden und kurz nach Beginn der Blutung wieder verschwinden. Bei einigen Frauen sind die Symptome so stark, dass sie die familiären, sozialen und geschäftlichen Beziehungen erheblich belasten und zeitweilig zur Arbeitsunfähigkeit führen.
Was ist PMS: Die Symptome
Das prämenstruelle Syndrom beinhaltet eine Bandbreite von über 150 Symptomen, die unterschiedlich häufig und intensiv auftreten. Während einige Frauen stark unter Schmerzen in der Brust oder im Unterbauch leiden, tritt die Erkrankung bei anderen durch Müdigkeit, Gereiztheit oder depressive Verstimmungen in Erscheinung.
Körperliche Symptome
Zu den häufigsten physischen Beschwerden zählt die Neigung zu Wasseransammlungen (Ödemen) im Gewebe, die das Körpergewicht ansteigen lassen. Viele Frauen fühlen sich regelrecht aufgedunsen. Außerdem klagen viele Frauen über Brustschmerzen. Wenn Verdauungsprobleme hinzukommen, ist dies gar nicht ungewöhnlich.
Körperliche Beschwerden im Überblick:
Wassereinlagerung (Ödeme)
Unterleibsschmerzen und Bauchkrämpfe
Gespannte und schmerzhaft ziehende Brüste
Kopf- und Rückenschmerzen
Verstopfung und Blähungen
Hitzewallungen und Schweißausbrüche
Kreislaufprobleme
Schwindelanfälle
Was ist PMS: Psychische Symptome
Neben den mehr oder weniger stark ausgeprägten körperlichen Beschwerden, äußert sich das PMS durch eine Reihe von seelischen Beschwerden. Vor allem werden Stimmungschwankungen und Reizbarkeit als stark belastend empfunden.
Psychische Beschwerden im Überblick:
Stimmungsschwankungen
Depressive Verstimmungen
Schlaf- und Konzentrationsstörungen
Hyperaktivität oder Antriebslosigkeit
Reizbarkeit und Aggressivität
Nervosität
Beeinträchtigtes Selbstwertgefühl
Symptome unterscheiden sich von Frau zu Frau
Bei manchen Frauen treten nur ein oder zwei Krankheitszeichen auf, bei anderen zehn und mehr. Die meisten Betroffenen leiden unter Beschwerden beider Art, bei einigen zeigen sich aber auch nur physische oder nur psychische Symptome.
Was ist PMS: Die Behandlung
Da es sich beim prämenstruellen Syndrom um eine vielschichtige Erkrankung handelt, lässt es sich kaum gezielt therapieren. Deshalb richtet sich die Behandlung zunächst nach den vorrangigsten Krankheitszeichen. Viele Beschwerden lassen sich durch eine Anpassung der Ernährungs- und Lebensweise effektiv lindern.
PMS behandeln:
Gesunde Ernährung
Ausreichend Bewegung
Regelmäßige Entspannungstechniken
Pflanzliche Mittel
Medikamente bei starken Schmerzen
Gesunde Ernährung
Eine Umstellung auf eine ballaststoff-, vitamin- und mineralienreiche Kost wurde als hilfreich erweisen. So können sich neuesten Erkenntnissen zufolge der Verzehr ungesättigter Fettsäuren (z. B. aus Kaltwasser-Fischen) und eine zusätzliche Aufnahme von Magnesium und B-Vitaminen vorteilhaft auf die Stimmungslage auswirken. Auch kann damit physische Beschwerden wie Wassereinlagerungen, Brustspannen und Heißhungerattacken entgegen gewirkt werden.
Ausreichend Bewegung
Bewegung hilft, das vermehrt eingelagerte Wasser schneller abzutransportieren. Die gleichzeitig verbesserte Durchblutung kann Krämpfe in der Gebärmutter lösen. Dadurch werden Schmerzen im Unterbauch und im Rücken abgebaut. Zu empfehlen sind vor allem Ausdauersportarten wie Walken, Radfahren, Schwimmen oder Joggen. Sportliche Aktivitäten setzen außerdem vermehrt Endorphine im Gehirn frei. Diese sogenannten „Glückshormone“ wirken Stimmungsschwankungen auf natürliche Weise entgegen. Darüber hinaus regt regelmäßige Bewegung die Bildung des Nervenbotenstoffs Serotonin an, wodurch die PMS-Beschwerden ebenfalls gelindert werden.
Entspannungsverfahren
Frauen, die zu Stress neigen, können sich häufig mit Entspannungstechniken behelfen. Sehr wirksam sind beispielsweise Yoga, autogenes Training oder Meditation. Schon kurze dafür aber regelmäßige Einheiten pro Tag helfen Symptome zu lindern.
Heilpflanzen gegen PMS
Je nach Patientin können auch pflanzliche Präparate Linderung verschaffen. Bei leichten Formen genügt manchmal schon die Einnahme von Magnesium- und Vitaminpräparaten. Ob Präparate mit Wolfstrapp (Lycopus) oder Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) helfen, muss jede Frau für sich herausfinden. Gleiches gilt für Produkte mit Johanniskraut (Hypericum perforatum), die stimmungsaufhellend wirken. Jedoch sollten diese pflanzlichen Präparate nicht über einen längeren Zeitraum genommen werden.
Medikamente bei starken Schmerzen
Für die medikamentöse Therapie von starken PMS-Schmerzen sind verschiedene hormonelle Verhütungsmittel verfügbar (Antbabypille). Bei starken Kopf-, Rücken- oder Brustschmerzen kommen außerdem Schmerzmittel zur Anwendung. Frauen mit starken Blutungen sollten jedoch keine Arzneimittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) einnehmen, da diese zu einer übermäßigen Regelblutung führen können. Gegen Wasseransammlungen im Gewebe helfen entwässernde Mittel, sogenannte Diuretika, wie Spironolacton.
Medikamente bei starken depressiven Verstimmungen
Bei starken psychischen Beschwerden kann der Arzt stimmungsaufhellende Präparate wie selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verschreiben. Wegen der möglichen Nebenwirkungen kommen diese allerdings meist erst dann zum Einsatz, wenn keine andere Therapie Wirkung zeigt.
PMDS – die schwere Form von PMS
Bei einem kleineren Anteil der betroffenen Frauen, sind die Beschwerden extrem stark ausgepägt. So dass ein normales Alltagsleben nicht mehr möglich ist. Diese besonders schweren Ausprägungen werden unter der Bezeichnung prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) zusammengefasst, die eine Unterform des PMS darstellt. Bei PMDS wird der behandelnde Gynäkologe eine entsprechende Therapie anbieten.
Was ist PMS: Risikofaktoren
Frauen können starke PMS Beschwerden vorbeugen. Denn es sind eine Reihe von Risikofaktoren bekannt. Darunter zählen Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung mit zu viel Zucker, Koffein, Nikotin und Alkohol. Eine Umstellung des Lebensstils hinsichtlich der Ernährung, der Bewegung und des Stressabbaus kann jedoch dazu führen, dass die Beschwerden deutlich abgeschwächter auftreten.
PMS Risikofaktoren:
Bewegungsmangel
Unausgewogene Ernährung
Zu viel Süßes
Zu viel Koffein
Nikotinkonsum
Alkoholgenuss
Was ist PMS: Die Ursachen
Trotz jahrzehntelanger Forschung sind die genauen Auslöser der Beschwerden noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich kommen mehrere Gründe dafür infrage. Als mögliche Ursache werden vor allem die Hormonschwankungen während des weiblichen Zyklus diskutiert, welche die Sexualhormone Östrogen und Progesteron in ein Ungleichgewicht bringen. Die zyklischen Veränderungen bedingen Wassereinlagerungen im Körper und nehmen wahrscheinlich auch Einfluss auf die Produktion und die Wirkung von Neurotransmittern im Gehirn.
Was ist PMS: Wann zum Frauenarzt?
Ein Arztbesuch empfiehlt sich spätestens dann, wenn die Beschwerden so stark sind, dass die Lebensqualität darunter leidet. Bei Zyklusstörungen, Zwischenblutungen oder starkem Ausfluss ist es ebenfalls ratsam, medizinische Hilfe zu suchen, da hinter diesen Symptomen auch ernsthaftere Erkrankungen stecken können.
Was ist PMS: Die Prognose
Das prämenstruelle Syndrom kann von Patientin zu Patientin sehr unterschiedlich verlaufen. Schlägt die Behandlung an, verbessern sich die Symptome oder bleiben ganz aus. Ohne Therapie verschwinden die Beschwerden normalerweise nach den Wechseljahren von allein.
Fazit – Was ist PMS
Was ist PMS? Das fragen sich viele Frauen, die mit verschiedenen Beschwerden vor der Regelblutung konfrontiert sind. Fakt ist, dass das prämenstruelle Syndrom völlig normal ist und sehr häufig auftritt. Deshalb sollten betroffene Frauen auf bewährte Behandlungen zurückgreifen. Des Weiteren empfiehlt sich die genannten vorbeugenden Maßnahmen anzuwenden.