PMS und PMDS - PMS-Ratgeber
PMDS die prämenstruelle dysphorische Störung - Die schwere Form des prämenstruellen Syndroms.
Pms, Pmds Symptome, Pmds test, Pmds Zyklus, Pmds Hilfe, Pmds Diagnose,
397
post-template-default,single,single-post,postid-397,single-format-standard,stockholm-core-1.2.2,select-theme-ver-5.3,ajax_fade,page_not_loaded,boxed,wpb-js-composer js-comp-ver-6.3.0,vc_responsive

PMS und PMDS

PMDS die prämenstruelle dysphorische Störung - Hilfreiche Tipss zur schweren Form des prämenstruellen Syndroms.
Pms vs. Pmds

PMS und PMDS

PMS vs. PMDS – Prämenstruelles Syndrom und Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) – wenn die Tage vor der Regel zur Qual werden

Mit dem Auf und Ab der Hormone bestimmt der weibliche Zyklus nicht nur die Anzahl der fruchtbaren Tage eines jeden Monats. Er verursacht dabei auch Schwankungen der körperlichen und geistigen Gesundheit. Es gibt mehr als 150 Symptome unterschiedlicher Häufigkeit und Intensität. Gemeinsam haben sie, dass sie immer in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus auftreten und am ersten oder zweiten Tag der Blutung verschwinden.

 

Drei Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter klagen über prämenstruelle Symptome. Ungefähr 25 Prozent dieser Frauen leiden am sogenannten Prämenstruellen Syndrom (PMS). Bei circa 2 bis 5 Prozent der betroffenen Frauen sind die Beeinträchtigungen so schwer, dass sie die Lebensqualität sehr stark beeinträchtigen.
Bei diesen Frauen, die an einer besonders starken Form von PMS leiden und auch eine psychische Erkrankung davontragen, werden die komplexen Symptome auch als prämenstruelle dysphorische Störung, bezeichnet. Seit dem Jahr 2013 ist diese auch als eigenständiges Krankheitsbild anerkannt.

Betroffen sind vor allem Frauen ab 30 Jahren. Mit zunehmendem Alter und nach Entbindungen verschlimmern sich die Symptome. Sie verschwinden jedoch gewöhnlich mit dem Einsetzen der Wechseljahre.

 

 

Was verursacht PMDS?

Lange wurde vermutet, dass es die Krankheit biologische Ursachen haben muss. Grund hierfür ist das häufige Auftreten innerhalb von Familien, was auf eine Vererbung hindeutet. 2017 lieferten Ärzte den Beweis und schlussfolgerten, dass eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit auf Sexualhormone der Grund ist. Die Vererbbarkeit wird auf circa 56 Prozent geschätzt.

Die regulären Hormonveränderungen während eines Zyklus können demnach einen Serotoninmangel auslösen. Serotonin ist eine Substanz, die natürlicherweise im Gehirn und im Darm vorkommt, die Blutgefäße verengt und die Stimmung beeinflussen und körperliche Symptome verursachen kann.

Ärzte haben außerdem festgestellt, dass für einige Frauen ein erhöhtes Risiko besteht:

  • Frauen in deren Familien die Krankheit gehäuft vorkommt.
  • Frauen mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte von Depressionen, postnatalen Depressionen oder anderen Stimmungsstörungen.
  • Andere mögliche Risikofaktoren sind laut des John-Hopkins-Instituts für Medizin niedrigere Bildung und Zigarettenkonsum.

 

 

 

Die Symptome sind vielfältig und erschweren die Diagnose

Die Symptome treten ca. 10-14 Tage vor der Menstruation auf und enden innerhalb weniger Tage nach Beginn der Blutung. Diese sind so stark ausgeprägt, dass das Fortführen des täglichen Lebensablaufs für Frauen unmöglich wird.

Das Universitätsklinikum Bonn listet folgende Symptome:

  • depressive Verstimmung, Hoffnungslosigkeit, sich selbst herabsetzende Gedanken
  • übermäßige Ängstlichkeit und Anspannung
  • deutliche Stimmungsschwankungen (plötzliche Traurigkeit, Weinen, Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisungen)
  • andauernde Reizbarkeit oder Wut, als Folge vermehrter zwischenmenschliche Konflikte
  • Interesselosigkeit für übliche Aktivitäten
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • leichte Ermüdbarkeit, Energieverlust
  • Appetitveränderungen (z. B. Heißhungerattacken, Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln wie etwa Süßigkeiten)
  • Schlafstörungen (erhöhtes Schlafbedürfnis, Schlaflosigkeit)
  • das Gefühl, überwältigt zu sein, bzw. das Gefühl, außer Kontrolle zu geraten
  • körperliche Symptome, wie z. B. Brustempfindlichkeit oder -schwellung, Kopf-, Gelenk-/Muskelschmerzen, Gewichtszunahme etc

Gerade wenn die Symptome so schwerwiegende Auswirkungen haben, können sie andere Krankheitsbilder vermuten lassen, beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Depression oder eine Angststörung. Deshalb ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine korrekte Diagnose zu erhalten.

 

 

So können Ärzte die Krankheit diagnostizieren

Neben einer vollständigen Anamnese sowie einer körperlichen Untersuchung gibt es nur sehr wenige diagnostische Tests. Aufgrund der häufig vorkommenden psychischen Symptome empfehlen Ärzte möglicherweise eine weitere Untersuchung, hin auf psychische Probleme. Darüber hinaus kann der behandelnde Arzt die Frau bitten, ein Tagebuch zu führen, um die Symptome und den Zeitpunkt des Auftretens mehrere Monate lang aufzuzeichnen.

Im Allgemeinen müssen im Laufe eines Jahres während mindestens neun Menstruationszyklen fünf oder mehr der oben genannten Symptome vorliegen. Darüber hinaus muss mindestens eines der Symptome 1, 2, 3 oder 4 vorliegen.

Darüber hinaus sollten folgende Faktoren gegeben sein:

  • Die Symptome müssen die Fähigkeiten der Frau so stark beeinträchtigen, dass sie in sozialen, beruflichen oder anderen Situationen nicht mehr funktioniert.
  • Die Symptome hängen nicht mit einer bereits existierenden Krankheit zusammen oder werden durch diese verstärkt.
  • Die Symptome treten ausschließlich in der zweiten Zyklushälfte auf.

 

 

 

PMDS lässt sich behandeln!

Es handelt sich um eine schwerwiegende chronische Erkrankung, die behandelt werden muss. Verschiedene der folgenden Behandlungsansätze können dazu beitragen, die Schwere der Symptome zu lindern oder zu verringern:

  • Ernährungsumstellung zur Erhöhung von Eiweiß und Kohlenhydraten sowie zur Verringerung von Zucker, Salz, Koffein und Alkohol
  • regelmäßiges Training
  • Stressbewältigung
  • Vitaminpräparate (wie z. B. Vitamin B6, Kalzium und Magnesium),
  • Entzündungshemmende Medikamente
  • Antidepressiva, vor allem selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
  • Antibabypillen

Bei einigen Frauen nimmt die Schwere der Symptome mit der Zeit zu und dauert bis zu den Wechseljahren. Aus diesem Grund muss eine Frau möglicherweise über längere Zeit behandelt werden. Bei der Einnahme von Medikamenten, kann sich die Dosis im Verlauf der Behandlung ändern.

 

 

Bin ich betroffen? Das ist zu tun!

Erkennen Sie einige der Symptome wieder und vermuten Sie eine Erkrankung? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Die Hauptsymptome, die die Krankheit von anderen Stimmungsstörungen oder Menstruationsbeschwerden unterscheiden, sind wann im Menstruationszyklus die Symptome beginnen, wie lange sie anhalten und in welcher Intensität sie wirken.

Schon vor dem Arztbesuch, sollten Sie ein Tagebuch führen und Ihre Symptome festhalten, um so den Diagnoseprozess zu verkürzen.

 

 

Quellen

PMS-Ratgeber